Brief an Ministerpräsident Laschet: ver.di fordert Einsatz der Landesregierung zur Aufstockung des Kurzarbeitergelds
Düsseldorf, 20. März 2020
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Nordrhein-Westfalen hat sich heute (Freitag, 20. März 2020) in einem Brief an den Ministerpräsidenten Armin Laschet gewandt. Darin fordert die Gewerkschaft eindringlich Einflussnahme auf die Bundesregierung zu nehmen, um die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes von aktuell 60 (67 Prozent für Eltern mit Kindern) auf 80 bzw. 87 Prozent bundesweit umzusetzen. Viele Beschäftigte würde die Kurzarbeit sonst direkt in die Sozialhilfe führen.
„Es ist hochgradig unsozial, dass die Beschäftigten mit ihren existenziellen Ängsten allein gelassen werden, während den Arbeitgebern die Sozialversicherungsbeiträge von der Bundesagentur für Arbeit voll erstattet werden sollen. Für die Betroffenen bedeutet volle Kurzarbeit Lohneinbußen von 40 Prozent!“, erklärte die ver.di-Landesbezirksleiterin NRW, Gabriele Schmidt. „Wir fordern deshalb eine Aufstockung auf 80 Prozent des Bruttoeinkommens bzw. auf 87 Prozent für Beschäftigte mit Kindern. Das wäre für die Arbeitgeber über die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge ohne Probleme umsetzbar.“ Für viele Menschen führe die Kurzarbeit sonst direkt in die Sozialhilfe, da laufende Kosten wie Miete und Lebenshaltung nicht mehr finanziert werden können.
„In der aktuellen Situation fordern wir übergreifende Solidarität ein. Das geht nur gemeinsam mit den Arbeitgebern. Die Landesregierung in NRW muss sich auch für die Beschäftigten einsetzen. Wenn die Politik nicht handelt, ist das Leben mit diesen drastischen Gehaltseinbußen für die meisten nicht finanzierbar. An diese Menschen wird im Verordnungsentwurf schlicht nicht ausreichend gedacht“, so Schmidt weiter.
Aktuelle Zahlen gehen von bundesweit rund 2,15 Millionen Beschäftigten aus, die Kurzarbeitergeld beziehen müssen.
Hier >>> der Brief im Wortlaut
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