
World-Café – so nennt sich eine Methode der themenorientierten Gruppendiskussion, die am Abend des 31. Juli im Essener DGB-Haus angewandt wurde: Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Essener Parteien (mit Ausnahme der AfD) zur Kommunalwahl am 14. Sept. stellten sich den Fragen der Gewerkschaftsmitglieder.
Auf dem Foto in der Reihe im Bildhintergrund von links nach rechts:
• Thomas Kufen, CDU, derzeitiger OB
• Jan Mrosek vom DGB
• Julia Klewin, SPD
• Heiko Müller, FDP
• Liesa Schulz, Linke
• Elke Zeeb, Grüne (die allerdings nicht als OB-Kandidatin, sondern „nur“ als Ratskandidatin zur Wahl stehen wird).
Eingeladen hatte die DGB-Region Mülheim, Essen, Oberhausen.
Café deshalb, weil die Teilnehmer/innen in kleinen Gruppen (ähnlich wie in einem Café) an einem Tisch beisammensitzen und sich zu vorgegebenen Fragen austauschen.
Um die 60 Kolleginnen und Kollegen (aus allen Gewerkschaften des DGB) waren gekommen, konnten gute Pommes naschen und erlebten die Spitzenkandidatinnen und Kandidaten „aus der Nähe“.
Das ist vielleicht der Reiz dieser Methode: Man sitzt sich auf Armlänge gegenüber und die Atmosphäre ist eher „gemütlich“ … wie im Café eben.
Das kann einerseits für Leute, die sich nicht trauen, in großer Runde zu sprechen, gut sein. Andererseits (und im Vergleich mit sog. „Podiumsdiskussionen“, die uns eher vertraut sind) kann die Nähe auch zu einer vordergründigen Harmonie verführen und Diskussionen, die im kleinen Kreis stattfinden, sind dann für die Gesamtheit nicht nachvollziehbar.
Kolleginnen und Kollegen von ver.di waren natürlich auch dabei und wir konnten mit Christian Uhl und Bärbel Burdack sprechen.
Christian, Leiter der Fachkommission Sozial- und Jugendhilfe im ver.di Bezirk Ruhr-West, hat die Zuspitzung auf wirklich strittige und relevante Fragen vermisst:
Wie steht es denn um die künftige Arbeitsplatzsicherheit im Konzern Stadt Essen? Diese Frage wurde zwar angesprochen, so seine Beobachtung, aber eine klare Positionierung der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten hat er vermisst.
Bärbel, Personalrätin und ehemalige Kita-Leiterin, hat besonderes Augenmerk auf die Frage des Kita-Ausbaus in Essen gelegt, da in jüngster Zeit häufiger in den Medien zu lesen ist, dass der demographische Wandel (sinkende Kinderzahl) zu einem geringeren Bedarf an Kita-Plätzen führe. Für Thomas Kufen z.B., so zitiert Bärbel Burdack, führt der demographische Wandel nicht zu einem Stop des Kita-Ausbaus. Aus seiner Sicht können dann aber alte Kitas, die nicht mehr den heutigen Qualitätsstandards entsprechen, geschlossen werden.
Beides sind Themen, die uns als ver.di besonders nahe liegen und bei denen noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Da heißt es am Ball bleiben wie schon beim Thema >>> Stärkung des ASD – der Wahlkampf hat ja gerade erst angefangen …




