Kita-Vertrauensleute: Einsatz mit Folgen

Personalversammlung der Stadt Essen am 1. März 2023: Auftritt der drei ver.di-Kita-Vertrauensleute Manuela Pufal, Diether Posser und Bärbel Burdack: Sie halten eine kurze Rede  und überreichen Oberbürgermeister Thomas Kufen sowie Beigeordneten Muchtar Al Ghusain eine „Pinwand“, auf der sie die derzeit sechs wichtigsten Lösungsvorschläge der ver.di-Vertrauensleute zur Verbesserung der Personalsituation in den Kitas aufgeschrieben haben. (>> Grafik oben).

Die sechs Punkte sind:
Einstellungsverfahren beschleunigen
Mehr Ausbildungsplätze
Springerpool erhöhen
Qualifizierungsmaßnahmen berufsbegleitend
Alltagshelfer/innen verstetigen und ausweiten
Personalausgleich = Umsetzung des Tarifabschlusses SuE 2022
Autor/innen der „Pinwand“ waren die drei oben genannten Kolleg/innen, Isabel Rodriguez (die aber an dem Tag verhindert war) sowie Beatrix Ketzer.

Ihr Auftritt hatte überraschend schnelle und erfreuliche Folgen:


Die Verwaltung bildete innerhalb weniger Tage eine Arbeitsgruppe, die beauftragt wurde, die sechs Vorschläge der ver.di-Vertrauensleute zu überprüfen.

Dann am 6. Juni ein großer Artikel in der WAZ mit der Schlagzeile:

Stadt braucht 2.570 zusätzliche Erzieher

Der Artikel beginnt mit den Worten:
„Die Stadt Essen richtet eine „Task Force Fachkräfte“ ein, die sich um den steigenden Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern kümmern soll. Wenn man nicht zügig handle, bestehe die Gefahr, städtische Angebote kürzen oder schließen zu müssen… „

Außerdem wurde berichtet, dass der „Task Force“, die auch schon mit einem Foto in der WAZ abgebildet wurde, Jugendamtsleiter Carsten Bluhm, Andrea Schattberg, Leiterin des FB Schule im Jugendamt und Beigeordneter Muchtar Al Ghusain angehören .

In dem Artikel wurde u.a. ein „Fachkräftetag“ im 4. Quartal 2023 angekündigt, auf dem ein „Bündnis Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsdienst“ gegründet werden soll.

Zwischenzeitlich wurden auch erste konkrete Ergebnisse der Arbeitsgruppe bekannt:
– der Einsatz der Alltagshelfer/innen soll verlängert werden
– der Springerpool soll erweitert werden
– bei Neueinstellungen soll es immer unbefristete Festverträge geben
– im Rahmen eines Pilotprojektes sollen fünf Kitas ausgewählt werden, in denen Verwaltungskollegin/innen zur Unterstützung der Kita-Leitung eingestellt werden.

Wir finden:
Super_1: Die Initiative der ver.di-Vertrauensleute!
Super_2: Die schnelle Reaktion der Stadt!

Klar, der Mangel an Erzieher/innen in den 50 städtischen Kitas lässt sich nicht von heute auf morgen beheben, denn die Probleme sind nicht nur in Essen groß: Bundesweit fehlen rund 230.000 Erzieher/innen in den Kitas.
Aber der Ball rollt hier in Essen in die richtige Richtung – und darauf kommt’s an!

PS: Mittlerweile ist der Kreis der ver.di-Vertrauensleute für die Kitas mit Markus Kirschbaum auf sechs angewachsen.

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