Ergebnisse der ASD-Umfrage

Auf die Ergebnisse unserer Umfrage waren wir alle sehr gespannt, denn Anlass der Umfrage waren eine seit Jahren ungelöste personelle Unterbesetzung im ASD der Stadt Essen sowie wachsender Unmut darüber bei den Kolleginnen und Kollegen.

Seit fünf Jahren weist ver.di auf die permanente Überlastung der des ASD hin. 2018 haben wir im Rathaus für mehr Personal demonstriert. Das damalige Motto „ASD am Limit“ hat bis heute – leider – nichts an Dringlichkeit verloren. Mehr noch, das Ergebnis des INSO-Gutachtens hat unsere Kritik voll und ganz bestätigt.

Wir haben die Umfrage durchgeführt, weil wir wissen möchten, welche Forderungen wir aufgreifen und gegenüber der Stadt vertreten können.
Die wesentlichen Eckdaten aus den Ergebnissen.
Teilgenommen haben 42 Kolleginnen und Kollegen.

Rund 75 % der Befragten sind eher unzufrieden mit dem Ergebnis des INSO-Gutachtens – fast 100 % fühlen sich mittelmäßig, schlecht oder sehr schlecht über die Ergebnisse informiert.
Fast 100 % … das ist erschreckend viel und wir glauben, dass hier eine gehörige Portion Enttäuschung mitschwingt.
Der Dezernent hat doch immer versichert, dass er größtmögliche Transparenz und Partizipation anstrebt. Was ist daraus geworden?

85 % der Befragten fühlen sich meistens oder immer täglich überlastet … d.h., sie haben die Feststellung „Die täglich anfallende Arbeitsmenge ist nicht zu schaffen“ unterstrichen.

Was folgt nun daraus ? … dazu haben wir in der Umfrage zwei Optionen angeboten.
Die Frage lautete:
Mit welcher Forderung sollte ver.di nach deiner Meinung in den Jugendhilfeausschuss des Rates der Stadt Essen gehen
• sofortige Standardabsenkung um 10 % wie im INSO-Gutachten empfohlen?

oder
• Bereitstellung des Budgets für die zusätzlichen Stelle (laut Empfehlung des Gutachtens je acht Stellen in 2022 und 2023)
85 % haben sich für die Bereitstellung des Budgets ausgesprochen.
Auf den ersten Blick mag das überraschen, bedeutet es doch, dass diese 85 % „bereit“ sind, auf „bessere Zeiten“ zu „warten“.
Auf den zweiten Blick allerdings sehen wir darin eine deutliche Unterstützung für die als gut empfundenen Standards im Essener ASD. Eine übergroße Mehrheit will diese Standards also beibehalten Wir sehen darin
a) ein klares fachliches Votum für Jugendhilfe auf hohem Niveau
und
b) die Erwartung an den Arbeitgeber Stadt, alles nur Mögliche zu tun, um die Realisierung dieser Standards durch eine bessere personelle Ausstattung des ASD zu gewährleisten.
„ASD … mehr Personal“ – ein Transparent mit diesem Text haben wir anlässlich der Demonstration 2018 im Rathaus aufgehangen

Der ver.di-Bezirk Ruhr-West wird nach den Sommerferien mit Herrn Al Ghusain ein Treffen haben – das ist bereits verabredet. Mit der Forderung „ASD … mehr Personal“ werden wir auch in dieses Gespräch gehen.

Martina Peil
Fachbereich Gemeinden
ver.di Bezirk Ruhr-West
Teichstr. 4a
45127 Essen
martina.peil@verdi.de

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